Hl. Johannes Bosco (1815-1888)
Gedenktag: 31. Januar
Seligsprechung (durch Pius XI.): 02. Juni 1929
Heiligsprechung (durch Pius XI.): 01. April 1934
Johannes Bosco wurde am 16. August 1815 in Castelnuovo d'Asti geboren und von seiner Mutter zum Glauben und zur konsequenten Praxis der Botschaft des Evangeliums erzogen. Er stammt aus ärmsten, bäuerlichen Verhältnissen. Bereits mit zwei Jahren wird er Halbwaise. Seine Mutter Margareta muss alleine drei Söhne ernähren. Trotz großer materieller Not verfolgt Johannes seinen frühen Wunsch, Priester zu werden. Schon mit neun Jahren ahnte er durch einen Traum voraus, dass er sich der Erziehung der Jugend widmen sollte. Weil er während der Priesterausbildung Geld verdienen muss, erlernt er nebenbei mehrere handwerkliche Berufe. 1841 wird er zum Priester geweiht. Er geht nach Turin, eine pulsierende, schnell wachsende Industriestadt des 19. Jahrhunderts.
Don Bosco lernt die Schattenseiten der Industrialisierung kennen: viele Jugendliche leben auf der Straße, suchen Arbeit, landen im Gefängnis. Er beginnt, sich um sie zu kümmern, und verbringt seine Freizeit mit ihnen. Dann fängt er an, sie zu unterrichten; zunächst in Lesen, Schreiben und Katechismus. Als Don Bosco Räume bekommt, gründet er das „Oratorium“, die Keimzelle alles Späteren. Das Oratorium ist ein offenes Haus für junge Menschen, besonders für die Ärmeren. Ein Haus zum Leben, zum Spielen, zum Lernen und zum Einüben des Glaubens. Später gründet Don Bosco Lehrwerkstätten, Schulen, schließt Ausbildungsverträge ab und sammelt eine immer größer werdende Schar von Helfern um sich.
Mit seinem Erziehungsstil und seiner pastoralen Praxis, die sich auf die Vernunft, die Religion und die Liebenswürdigkeit (Präventivsystem - Pädagogik der Vorsorge) gründete, führte er die Jugendlichen zur Reflexion, zur Begegnung mit Christus und mit den Brüdern und Schwestern, zur Erziehung im Glauben und zu dessen Feier in den Sakramenten sowie zum apostolischen, gesellschaftlichen und beruflichem Engagement.
Aus dem Kern einiger Helfer entwickelt sich eine neue Ordensgemeinschaft: die Salesianer Don Boscos (SDB) - benannt nach dem Heiligen Franz von Sales, den Don Bosco wegen seiner Güte und Menschenfreundlichkeit sehr verehrte. Zusammen mit der heiligen Maria Dominika Mazzarello gründete er das Institut der Töchter Mariens, der Hilfe der Christen (Don-Bosco-Schwestern). Schließlich schuf er mit engagierten Laien, Männern und Frauen, die Vereinigung der Salesianischen Mitarbeiter zur Unterstützung des Erziehungswerks für die Jugendlichen und nahm so neue Apostolatsformen in der Kirche vorweg.
Don Bosco stirbt nach lebenslangem Einsatz für die Jugend am 31. Januar 1888. Anlässlich der Hundertjahrfeier seines Todes erklärte Papst Johannes Paul II. ihn zum „Vater und Lehrer der Jugend". Sein Leib ruht in der Maria-Hilf-Basilika in Turin.
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