Hl. Aloisius Orione (1872-1940)

Gedenktag: 16. Mai
Seligsprechung (durch Johannes Paul II.) am 26.10.1980
Heiligsprechung (durch Johannes Paul II.) am 16.5.2004

ORIONE, Luigi, kath. Priester, Ordensgründer, Seliger, * 23.6. 1872 in Pontecurone (Alessandria), † 12.3. 1940 in San Remo (Imperia),
seliggesprochen am 26.10. 1980, Grab im Marienheiligtum Madonna della Guardia zu Tortona (Alessandria).

Nach Ausbildung bei den Franziskanern in Voghera und Gymnasialstudien bei Don Bosco in Turin trat Orione ins Priesterseminar von Toronto ein, wo er am 13.4. 1895 zum Priester geweiht wurde. Noch als Theologiestudent, gründete er 1892 ein kirchlichesJugendzentrum und 1893 ein Heim für mittellose Schüler. Daraus entwickelte sich sein caritativ-soziales Werk Opera della Divina Provvidenza (Werk der göttlichen Vorsehung), das getragen ist von den zwei durch O. gegründeten Ordensfamilien, durch die Figli della Divina Provvidenza (Söhne der göttlichen Vorsehung) und durch deren weiblichen Zweig, die Piccole Suore della Carità (Kleine Missionsschwestern von der Liebe).
Pius X. wies Don O. in Rom Seelsorgsstellen zu und bestellte ihn für die Jahre 1909-1912 zum Generalvikar der Erzdiözese Messina. Noch zu seinen Lebzeiten breitete sich sein Werk über Europa (Polen 1924), Südamerika (Brasilien 1913) und Nordamerika (USA 1934) aus. Sein Werk wird bis heute unterstützt von den Ehemaligen seiner Schulen, als Laienorganisation 1934 gegründet, desgleichen von den Amici di Don O. (Freunde von Don O.), wozu später noch die Volontari e Volantarie di Don O. (Freiwillige von Don O.) kommen. Die von O. gegründeten Ordensfamilien mit den genannten Gruppierungen arbeiten heute in fast allen Ländern der Erde als Helfer der Alten, Kranken und Notleidenden, besonders unter der Jugend. Der Einsatz von O. bewährte sich vor allem in seinen Hilfsmaßnahmen zugunsten der Waisen nach den verheerenden Erdbeben von Messina 1908 und Marsica 1915, desgleichen zugunsten der zahlreichen Kriegswaisen von 1915-1918. O. verstand sich dabei überall als Verkünder des Evangeliums, auch gegenüber Kirchenfernen und im Auftrag der Päpste auch gegenüber den im Modernismusstreit ausgeschiedenen Priestern.
Seine praktisch ausgerichtete Spiritualität orientierte sich am »Ora et labora« des Benedikt von Nursia, an der Kreuzesliebe des Franz von Assisi, an der Schwerstkrankenfürsorge des Josef Benedikt Cottolengo sowie an der apostolischen Arbeit unter der Jugend und in den Missionen seines Lehrers Don Bosco. In all seinen caritativen und apostolischen Aktivitäten ging es ihm um die Ehre Gottes und das Heil der Menschen. Dabei ließ er sich mehr von Intuition als von Reflexion bestimmen, wie es auch in seinen für die pastorale Praxis bestimmten Schriften zeigen. Durch vorbildliche Armut und strenge.Buße als Verkünder des Wortes Gottes beglaubigt, lagen ihm besonders die Marienverehrung und die Treue zum Papst am Herzen. Er solidarisierte sich auch mit den Nöten der Arbeiter, z.B. anläßlich eines Streiks in Lomellina, und pflegte auch zu Andersdenkenden, z.B. zum jungen Ignazio Silone, gute Kontakte.
Im Todesjahr von Don O. zählten seine beiden Kongregationen 820 Mitglieder, darunter 220 Priester, diein mehr als hundert Werken seinen Dienst an Armen und Kranken und an jungen Menschen weiterführten und es heute noch weltweit tun. Die Grundgedanken seines Wirkens finden sich in Briefen und in von ihm gegründeten Zeitschriften: La Scintilla 1895, L'opera della Divina Provvidenza 1898-1920, La Piccola Opera della Divina Provvidenza 1920-1940, La Madonna 1904 f., La Madonna della Guardia di Tortona 1918- 1922 und 1926-1940 (heute »Don Orione«).

Quelle: http://www.bautz.de/bbkl/o/orione_l.shtml

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